Der VMS-Vorstand hat im Herbst 2020 die Ressorttätigkeiten neu unter den Titel «Musikschule in Vernetzung» gestellt und die Eckpunkte des mehrjährigen Projekts festgelegt. Entlang der Hauptthemen Pädagogik, Forschung, Qualitätsmanagement, Integration sowie interne und externe Kooperation wird die Vernetzung der Musikschulen im Rahmen verschiedener Teilprojekte zur Entwicklung der musikalischen Bildung bearbeitet.
Die Förderung musikalischer Begabungen in der Schweiz ist ein langjähriger Fokus des VMS. In bisherigen Projekten zur Begabtenförderung konnten einige Meilensteine in enger Kooperation mit der Konferenz Musikhochschulen Schweiz KMHS erarbeitet werden.
Aktuelles Thema ist die Umsetzung des Verfassungsauftrags gemäss Art. 67a Abs 3 BV mit der Schaffung einer Talentkarte zur Förderung junger Musiktalente in der Schweiz. Das Parlament hat mit der im Herbst 2020 genehmigten Kulturbotschaft 2021-2024 diesem Vorhaben zugestimmt und den entsprechenden Finanzrahmen gesprochen. Eine vom Bundesamt für Kultur BAK einberufene, breit abgestützte Arbeitsgruppe hat das Rahmenkonzept Junge Talente Schweiz erarbeitet. Der VMS bringt seine Anliegen als Mitglied der BAK-AG ein und begleitet die Arbeit in der internen VMS-KMHS-Arbeitsgruppe «Begabtenförderung».
Im Jahr 2006 wurde ein breit abgestütztes und umfassendes Leitbild und Berufsprofil «Musik Unterrichten» verfasst. Die Entwicklung in der Branche erfordert eine Überarbeitung bzw. Ergänzung dieses Dokuments in Inhalt und Format. Die Zielgruppen sollen mittels unterschiedlicher Publikationsformen und bedarfsgerechter Informationen erreicht werden, um die Arbeit der Musikschulen nach innen und nach aussen zu unterstützen.
Eine Arbeitsgruppe mit VMS-internen Vertreterinnen und Vertretern aus den Kantonalverbänden und Musikschulen, Mitgliedern aus Partnerverbänden des VMS sowie Repräsentantinnen und Repräsentanten der Volksschule und der Musikhochschulen hat ihre Arbeit aufgenommen.
Das Teilprojekt «Digitalisierungskonzept» hat die Erarbeitung eines Grundlagenpapiers als strategischen Handlungsrahmen für Musikschulen, Kantonalverbände und den VMS zum Ziel. Es soll den Umgang mit den Chancen und Perspektiven in der musikalischen Bildung aufzeigen, welche sich durch die neuen Technologien eröffnen. Die drei grossen Felder «Know-how», «Infrastruktur» und «Finanzen» müssen berücksichtigt und eine breite Spanne von Zielgruppen bedient werden.
In einer ersten Etappe wird bereits Bestehendes in verwandten Branchen gesichtet und mit internen sowie externen Fachpersonen diskutiert. Nach einer Weiterbildungstagung für Vorstand und Geschäftsstelle des VMS wurde an der Delgiertenversammlung im November 2022 ein Workshop zum Thema mit den Delegierten und weiteren Interessierten durchgeführt. In den nächsten Schritten wird in enger Zusammenarbeit mit Experten und der Delegiertenversammlung das Konzeptpapier erstellt und anschliessend publiziert.
Das Teilprojekt «Interkulturelle Musikschule» soll die Musikschulen unterstützen und motivieren, auf veränderte Szenarien im Zusammenhang mit der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund zukunftsfähig zu reagieren.
In einer ersten Etappe entstand der Leitfaden «Integration durch musikalische Bildung». Er dient als Arbeitsinstrument für die Kantonalverbände und die Musikschulen und allenfalls weitere Kreise. Wesentliches Element des Dokuments sind neben Grundlagen, Vision und Leitbild konkrete Leitlinien zur Förderung der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund über musikalische Bildung und das Erleben von Musik.
Als Folgeprojekt ist ein Kommunikationsinstrument konzipiert worden, welches Kinder und Jugendliche, deren Erziehungsberechtigte, aber auch Ämter und Schulen auf die Angebote der VMS-Musikschulen in der Schweiz aufmerksam macht.
Bis heute fehlte in der Schweiz eine Gesamtsicht zum öffentlichen und privaten Musikschulwesen und zu Musiklernangeboten etwa von Laienverbänden, Kulturinstitutionen und Anbietern im soziokulturellen Bereich (so Jugendzentren oder kirchliche Jugendarbeit). In einem vierjährigen Forschungsprojekt haben der Verband Musikschulen Schweiz und die Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit 37 Fachverbänden und Institutionen der Musikbildung die ausserschulische Musiklernlandschaft der Schweiz untersucht. Diese Studie soll alle Akteure in der Branche in ihrem Bestreben nach Qualität, Innovation und klarer Positionierung im Markt unterstützen. Zudem soll sie politischen Entscheidungsträgern eine Grundlage zu einer den gesellschaftlichen Wandel berücksichtigenden Weiterentwicklung musikalischer Bildung zur Verfügung stellen.
Weitere Informationen zum Projekt
Kurzbericht Deutsch / Kurzbericht Englisch (20 Seiten, zum Download als pdf)
Link zum Gesamtbericht
Dieses Projekt wird unterstützt von: Fondation SUISA, Kulturpark Zürich
Die Digitalisierung gewinnt auch im Bildungsbereich zunehmend an Bedeutung. Zusätzlichen Schub hat dieser Trend besonders auch in der musikalischen Bildung durch die aufgrund der COVID-19-Pandemie verordneten Schulschliessungen und Unterrichtseinschränkungen erhalten. In einem gemeinsamen Projekt des Verbands Musikschulen Schweiz und der Hochschule Luzern – Musik werden die jüngsten Entwicklungen im Bereich des netzbasierten Instrumental- und Vokalunterrichts untersucht.
In einer ersten Projektetappe wurden im August und September 2020 Musiklehrpersonen über den Unterricht während des Lockdowns befragt. Eine Übersicht der Resultate liegt vor. In einer zweiten Projektetappe wurden im Dezember 2020 die Musikschulleitungen der VMS-Musikschulen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Musikschulen und ihre Angebote befragt und die Ergebnisse dieser quantitativen Erhebung in einem Bericht veröffentlicht.
Dieses Projekt wird unterstützt von: Ernst Göhner Stiftung
Bis 2012 hat der VMS regelmässige Konferenzen der Musikschulleitungen in den Bildungsregionen der Schweiz durchgeführt. Um die Vernetzung mit den Führungsverantwortlichen der einzelnen Musikschulen wieder intensiver zu pflegen, ist die Wiedereinführung von Regionalkonferenzen geplant. Diese sollen vom VMS jährlich in den Regionen West-, Nordwest-, Ost- und Zentralschweiz organisiert werden. Sie sollen eine Plattform für regionale Themen mit der Möglichkeit eines intensiven Austauschs unter den Musikschulleitenden wie auch mit dem VMS bieten.
Im Rahmen eines Teilprojekts von «Musikschule von morgen» haben die Musikverbände der Schweiz und der Verband Musikschulen Schweiz die zentralen Punkte der Kooperation zwischen Laienverbänden und Musikschulen erarbeitet. In der Charta zur Zusammenarbeit der Musikschulen und der Musikverbände der Schweiz sind die Leitgedanken des gemeinsamen Wirkens auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene formuliert.
Qualitäts- und Bildungsziele spielen für jede Musikschule eine zunehmend wichtige Rolle. Das Qualitätsmanagementsystem quarte wurde durch den Verband Musikschulen Schweiz (VMS) gezielt für Musikschulen entwickelt. Des Weiteren existiert das Label Pre-College Music CH des Verbands Musikschulen Schweiz (VMS) und der Konferenz Musikhochschulen Schweiz (KMHS).
Im Herbst 2020 beschloss der Vorstand des VMS anlässlich einer Klausur, beide Labels zusammenzuführen und zur unabhängigen Weiterführung auszulagern. Zusätzlich könnte so eine Kooperation mit weiteren Verbänden in der künstlerischen Bildung möglich werden. Seit Herbst 2021 ist eine Arbeitsgruppe daran, das Thema zu bearbeiten.
Eine vom VMS in Auftrag gegebenen Bachelor-Arbeit von Studierenden der Abteilung Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz hat einen wichtigen Grundstein zur Konzeption dieses Vorhabens gelegt.